temperaments - Alte Musik / Jazz
Temperament, Stimmung, Temperatur: Seit der Antike gehen musikalische Stimmung und Intonation mit den Zuständen unseres Gemüts und unseres Körpers Hand in Hand. In der diesjährigen Ausgabe der Veranstaltungsreihe des bird‘s eye jazz club in Zusammenarbeit mit der Schola Cantorum Basiliensis stehen inspirierende Intonations- und Stimmungssysteme aus der Alten Musik und dem Jazz einander gegenüber. Von archaischen Naturintervallen bis zu kaum wahrnehmbaren Mikrointervallen: Alles kann genutzt werden, um Musik reicher, intensiver oder komplexer zu machen. Sowohl in der historischen Aufführungspraxis wie auch im Jazz hat die Suche erst gerade angefangen.
Alte Musik
Für die Historische Musikpraxis gehören ungleichstufige Stimmungen sozusagen zum täglichen Brot. Bis sich im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts allmählich die gleichstufige Stimmung mit 12 jeweils genau gleich grossen Halbtönen durchsetzte, waren vielfältige Varianten unterschiedlich grosser Tonabstände in Gebrauch. Eine Folge davon war auch die «vieltönige» Erweiterung auf 19 oder gar 31 Töne in der Oktave, wie sie im «Arciorgano» verwirklicht ist, einer Orgel aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.
Jazz
Auch im Jazz werden seit jeher Intonationen jenseits der 12 gleichen Töne gepflegt, sei es wegen einer Orientierung an nicht-europäischen Musikstilen, sei es durch den bewussten Einsatz von «dirty tones» oder beim Auskosten der «blue notes». Die beiden Programmgestalter Andreas Böhlen und Johannes Keller lassen Musiker und Musikerinnen aus der Historischen Musikpraxis wie aus dem Jazz die unerschöpflichen Möglichkeiten der verschiedenen Stimmungen erkunden – lassen Sie sich überraschen.
KONZERTE
Di, 24. Oktober, 20.30h bird’s eye jazz club |
Sphärenharmonie und das irdische Streben danach Marti – Brunet – Helou – Walter / Mats Up |
Mi, 25. Oktober, 20.30h bird’s eye jazz club |
…pour les morceaux d’expression Wienand – Sohn – Freitag – Rosin / Crank |
Do, 26. Oktober, 20.30h Neuer Saal der Musik-Akademie Basel |
Wind Band der Vergangenheit trifft auf Wind Band der Zukunft Les haulz et les bas / Magnetic Ghost Orchestra |
Fr, 27. Oktober, 16.00h Museum Tinguely |
Wind Band der Vergangenheit trifft auf Wind Band der Zukunft Les haulz et les bas / Magnetic Ghost Orchestra |
Fr, 27. Oktober, 20.30h bird’s eye jazz club |
Die saure Süsse der 31-fach geteilten Oktave Domus Artis – Keller – Prendl – Schnider – Uhlig / Hans Feigenwinter |
Sa, 28. Oktober, 20.30h bird’s eye jazz club |
Kleinste Intervalle sprechen die klarste Sprache Domus Artis – Keller / Hayden Chisholm with Dragana Tomić Ensemble |
So, 29. Oktober, 15.00h bird’s eye jazz club |
Podiumsdiskussion: die Programmgestalter diskutieren mit Martin Kirnbauer und Hans Feigenwinter |
So, 29. Oktober, 17.00h bird’s eye jazz club |
Das Geheimnis liegt zwischen den Noten Tanja Vogrin / Richard Köchli |
Reservieren können Sie online via office@birdseye. ch
oder telefonisch täglich bis 17.00h: Tel. 061 263 33 41
(ausgenommen Konzerte an der Musik-Akademie Basel und im Museum Tinguely).
Preise:
Dienstag – Donnerstag: Fr. 14.– / ermässigt Fr. 8.–
Freitag/Samstag: Fr. 12.– pro Set / ermässigt Fr. 8.– pro Set
Sonntag: Fr. 14.– / ermässigt Fr. 8.–
Podiumsdiskussion: Eintritt frei
Freier und ermässigter Eintritt gemäss www.birdseye.ch
sowie freier Eintritt für Studierende der Musikhochschulen FHNW gegen Ausweis (ausgenommen Konzert im Museum Tinguely).