Kurs: Thomas Manns Doktor Faustus

Vom Drama der modernen Kunst und Musik

In seinem letzten grossen Musik- und Epochen-Roman, der von der
„Situation und Krise der Kunst“ zu Anfang des 20. Jahrhunderts handelt,
versammelt der Autor eine Vielzahl von Themen aus der europäischen
Geistes- Kultur und Musikgeschichte zu einer hoch artistischen
„Komposition“.
Ihren spannenden Zusammenhängen, die an Aktualität
nichts verloren haben, wollen wir an fünf Abenden (mit Text- und
Musikbeispielen) nachgehen.


1. Vortrag (Do. 2. Oktober)


Zur Entstehungsgeschichte des Romans - Das Exil: „Wo ich bin ist Deutschland.“ - Handlung, Schauplätze und Personen (Wer und was steckt dahinter?) - Der Roman als ein "Buch des Endes“, ein „Bekenntniswerk“ und eine „Lebensbeichte" - Warum Faust? - Warum ein Komponist? - Warum die Musik?


2. Vortrag (Do. 9. Oktober)


Ideeller Hintergrund einer hoch artistischen „Komposition - Die Krisis der modernen Kunst und des Künstlers - Deutschlands und Leverkühns Pakt mit dem Teufel - Der Schatten Nietzsches - Inspiration durch Intoxikation - Die Montage als „Grundkonzeption des Buches“ - Sprachkrise und das Stilmittel der Parodie


3. Vortrag (Do. 16. Oktober)


Die „Leitmotive“ des Romans - Zur Vorherrschaft Deutschlands als „Kulturnation" und der deutschen Musik - Die abendländische Musik als Spiegel und Prozess „faustischer“ Entgrenzung - Die Atonalität als ihr geschichtliches Ziel und Ende - Die drei nachgeschichtlichen Wege: Neoklassizismus, Archaik und Dodekaphonie


4. Vortrag (Do. 23. Oktober)


Theodor W. Adornos „Philosophie der Neuen Musik“ - Arnold Schönbergs epochemachende Entdeckung - Die Querelle zwischen Thomas Mann und Schönberg um „das geistige Eigentum“ - Der „blutleere Konstruktivismus“ - Die Entmenschlichung der Kunst? - Vom Umschlag der Zivilisation in Barbarei


5. Vortrag (Do. 30. Oktober)


Adrian Leverkühns letzte Komposition - Thomas Manns Vorausblick auf die musikalische Landschaft nach 1945 - Musik als Klage und Anklage - Nach Auschwitz kein Gedicht mehr? - Das Ende des schönen Scheins - Der reale Schmerz betritt die Bühne der Kunst - Durchbruch zur Wirklichkeit - Das letzte Wort von der Gnade - Die Vision eines „sozialen Humanismus".

Kursnummer

127

Kursleitung

Pascal Trudon, Kulturhistoriker, Musiktheoretiker und Fotograf

Termine

5x donnerstags, jew. 18.15 -19.45 Uhr

2., 9., 16., 23. & 30. Oktober 2025

Kursort

Musik-Akademie Basel, Leonhardsstrasse 6,
Neuer Saal

Teilnahme

5-20 Teilnehmer
Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt

Bei der Anmeldung bitte unbedigt angeben, ob alle Kursteile besucht werden oder nur einzelne (Titel angeben)

Kursgeld

250
50 pro Vortragsabend

Anmeldefrist

18.09.2025